Aufgewachsen im kleindörflicher Landidylle des westfälischen Örtchens Leeden, war ich in meiner Kindheit oftmals mehr Junge als Mädchen. Frösche und Lurche und anderes Getier ekelten mich nie – anstatt kreischend davon zu laufen, fing ich ihren Nachwuchs, um ihn aufwachsen zu sehen.

Mehr oder weniger bereitwillig unterstützt von meinen Eltern und einigen ebenfalls stark naturverbundenen Kumpels eignete ich mir so einen recht umfangreichen Wissenskatalog einheimischer Flora und Fauna an…

Und doch packte mich irgendwann im Alter von 10 oder 11 Jahren der „Typisch- Mädchen – Pferdevirus“. Bis heute bin ich infiziert und darf mittlerweile auf rund 20 Jahre Pferdeerfahrung zurückblicken. Das eigene Pony „sponsered by Dad“ gab es nie – dafür viel Stallarbeit im Gegenzug für Reitstunden.

Als richtiges Pferdemädchen kam dann natürlich doch irgendwann das eigene Pferd – nach dem eigenen Hund. Mischlingshündin „Lina“ sowie Ich-möchte-eigentlich-ein -braunes-Warmblut -Haflingerstute „Wileika“ bereicherten pünktlich zum Start ins Berufsleben und Entlassung in die herrlich unkontrollierte Welt jugendlicher Volljährigkeit mein Leben. Die zwei sind mir noch immer treue Begleiter.

Neben den Pferden – und ab 2004 auch für meinen heutigen Ehemann Martin – schlug mein Herz seit ich denken kann stark für die Bücher und das Lesen. Ganz ehrlich - welcher Teenager treibt heute noch seine Mutter mit erhöhtem Bücherkonsum an den Rand der Verzweiflung?!

Nach dem Abitur folgte daher eine erfolgreich absolvierte Ausbildung zur Buchhändlerin – Ziel war die eigene Buchhandlung à la „Notting Hill“. Über die Zukunft dieses Berufszweiges jedoch recht schnell desillusioniert, arbeite ich heute hauptberuflich als Verwaltungsfachangestellte in einer Kommunalverwaltung.

Nebenberuflich vom Hobby – Pferdemädchen zur Nebenerwerbslandwirtin zwangsbefördert, übe ich mich seit einigen Jahren auch regelmäßig im Treckerfahren, Zäune bauen, als Rinder- Flüsterin und Buchhalterin.

Festzustellen bleibt mir an der Stelle, dass knapp 1.500m² Pferdepaddock entmisten eine durchaus meditative Arbeit sein kann…nebenbei spart man eine schöne Stange Geld fürs Fitnessstudio und über Weihnachtskilos, Schwangerschaftspfunde oder mangelnde Vitamin-D Zufuhr brauche ich mir auch keine Gedanken zu machen 😉.

In diesem Sinne - Carpe Diem!