Geboren und aufgewachsen im münsterländischen Mettingen, bin ich als Kind natürlich schon früh mit der Landwirtschaft in Berührung gekommen. Während meine Großeltern jedoch noch den klassischen Bauernhof zur Selbstversorgung führten, übersprang das „Bauern – Gen“ zunächst eine Generation.

Als Kind während der Ernte bei den Bauern auf dem Trecker mitfahren zu dürfen war für mich immer ein absolutes Highlight.  Der Verwandtschaft habe ich bereits als kleiner Junge Schreckmomente beschert, als ich der nachmittäglichen Kaffeetafel entflohen bin, um in aller Ernsthaftigkeit auf der nebenliegenden Rasenfläche mit dem Trettrecker und selbstverständlich passendem Anhänger „Gülle zu fahren“ (…es war nur Sand 😉) – schließlich sollte es am nächsten Tag regnen!

Nach bestandenem Realschulabschluss schlug ich beruflich jedoch zunächst einen völlig anderen Weg ein. In herrlichster jugendlicher Planlosigkeit richtete ich mich nach dem Rat meines Vaters und erlernte das Elektronikerhandwerk. Sicherlich nicht die schlechteste Wahl… nach erfolgreicher Weiterbildung zum Elektrotechniker im  Abendstudium arbeite ich heute hauptberuflich in einem mittelständischem Dienstleistungsunternehmen als Elektrokonstrukteur.

Meine große Leidenschaft galt außerdem jahrelang dem Turnsport – knapp 25 Jahre war ich fest in dessen Hand, durfte zusammen mit meinem Heimmannschaftsteam von der KTS  - Mettingen Erfolge bis in die Dritte Bundesliga feiern.

2004 lernte ich meine heutige Ehefrau Vanessa kennen und lieben. Die Idee zur Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebes wurzelt tatsächlich auch in Ihrer Pferdeleidenschaft. Durch sie wurde ich 2012 Besitzer meines Arbeitspferdes „Nancy“, einer damals sechsjährigen und fürchterlich unerzogenen sowie adipösen Rheinisch – Deutschen – Kaltblutstute.

Als wir dann 2014 die Möglichkeit erhielten, unsere beiden Pferde nach Mettingen auf mein elterliches Anwesen zu holen, entflammte die, vorübergehend auf Eis gelegte, Leidenschaft für Landwirtschaft aufs Neue.

Schnell gab es erste Pensionsplatz – Anfragen und die Anzahl der bei uns einquartierten Pferde erhöhte sich bis 2016 rasant von zwei auf sechs…und die Nachfrage stieg. Ein offizieller Betrieb musste her!

Dazu galt es nicht nur, einige bürokratische Felsbrocken zu überwinden, sondern auch die Begeisterung bei meiner Ehefrau zu erwecken. Was schwieriger war, darf sich ein jeder selber vorstellen….

Schlussendlich war es dann geschafft, unser im Nebenerwerb geführter Hof Hemmer umfasst heute die Betriebszweige Pferdepensionshaltung, Gallowayzucht, Obstanbau sowie Forstwirtschaft.

Das nächste Ziel ist auch schon gesteckt: eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Landwirt – denn wie heißt es so schön? Stillstand ist Rückschritt!