Ein kurzer Abstecher in die Geschichte

Bereits in der Literatur 17. Jahrhunderts, sowie in erhaltenen Zeichnungen und Gemälden des 18.Jahrhunderts, findet das Galloway Erwähnung, dessen Eigenschaften schon damals als durchweg positiv beschrieben werden.
Mitte des 17. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts soll es das am weitesten verbreitete und marktbeherrschende Rind Großbritanniens gewesen sein. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Galloway dann international. Über die ehemaligen Kolonien Großbritanniens fand es bis in die USA, Kanada, Australien und sogar Neuseeland Verbreitung (seit 1967 gibt es den Neuseeländischen Zuchtverband).
Der Galloway – World – Council, die 1998 als internationale Plattform aller Gallowayzüchter gegründet wurde, sind neben Deutschland weitere 15 nationale Rasseverbände angehörig. So wird gewährleistet, dass die Genetik des sympathischen Inselrindes nicht verloren geht.

„Jahr eins“ der Gallowayzucht in Deutschland ist offiziell das Jahr 1973. In den 80er bis 90er Jahren wurden tausende Galloways aus Schottland importiert. 1983 wurde der Bundesverband Deutscher Gallowayzüchter (BDG) als Rasseverband und offizielle Interessenvertretung aller Gallowayzüchter gegründet.

Quelle: Hardegg, Müller „Robustrinder“

Rassebeschreibung

„Galloways sind eine dominant hornlose Fleischrinderrasse. Sie stammen ursprünglich aus dem Südwesten Schottlands und sind heute auf der ganzen Welt verbreitet. Sie sind friedfertig, genügsam und widerstandsfähig und bringen auch bei naturnaher Haltung eine gute Fleischleistung mit hervorragender Fleischqualität. Galloways haben eine überdurchschnittliche Futterverwertung und einen deutlich niedrigeren Erhaltungsbedarf. Galloways sind langlebig, fruchtbar und leichtkalbig, wobei ihre Kälber leicht und von großer Vitalität sind. Galloways sind klein- bis mittelrahmig innerhalb der Rinderpopulation; Es gibt sie in klein-, mittel- und großrahmig. Die Rahmengröße ist kein Kriterium für die Qualität.“

So erreicht beispielweise eine mittelrahmige Kuh ausgewachsen um 125 cm bei einem Gewicht von rund 580kg, ein mittelrahmiger Bulle ausgewachsen um 135 cm ein Gewicht von rund 850kg.

Galloways gibt es in vielen unterschiedlichen Farbschlägen/Farbzeichnungen. Auch das macht diese für viele Rasse so vielfältig und interessant.
Die „Ursprungstypen“ sind:
- schwarz
- dun (blond) oder
- rot


Darüber hinaus gibt es jedoch auch neuere Erscheinungsformen, welche teilweise auch in eigenen Zuchtbüchern geführt werden:

Durchgehend weißer Bauchring ohne weitere weiße Flecken. Weiße Abzeichen an den Füßen sind nicht gestattet. Hautpigmentierungen im Belt sind erlaubt, Fellflecken nicht. Pigmentierungen am Penisschaft sind erlaubt. Eine Kreuzung von belted Galloways mit anderen Farbschlägen ist nicht erwünscht.
Die Tiere sollen am Körper überwiegend pigmentiert sein. Optimal gezeichnete Tiere haben weiße Augentropfen und eine weiße Halskrause. Die Erbanlage für den farbschlag rigget liegt im Farbschlag „white“.
Grundfarbe weiß, optimalerweise sind Maul, Ohren, Augenumrandungen und Füße pigmentiert Fellflecken bis Handtellergröße sind zulässig. Unterzeichnungen führen zu Punktabzug, werden aber nicht als Farbfehler angesehen.

Charakteristische Eigenschaften der Galloways

- robust und widerstandsfähig
- exzellente Landschaftspfleger
- genügsam
- erreichen ihr Höchstgewicht auf Gras-Futterbasis
- leichtkalbig
- fruchtbar
- langlebig
- friedfertig
- genetisch hornlos
- nicht selektive Fresser
- ausgestattet mit ausgeprägtem Mutterinstinkt

Quelle: Bundesverband Deutscher Gallowayzüchter